top of page
_edited.jpg

Journaling: Ein Trend mit jahrhundertealten Wurzeln

Journaling boomt. Kaum eine Achtsamkeits- oder Selbstentwicklungsbewegung kommt heute ohne das bewusste Schreiben aus. Instagram, TikTok und Buchhandlungen sind voll mit Journals, die Glück, Klarheit oder Erfolg versprechen. Doch was viele nicht wissen: Journaling ist keine neumodische Selbsthilfe-Methode – seine Wurzeln reichen tief in die Vergangenheit.

Schon römische Kaiser wie Marcus Aurelius notierten ihre Gedanken als Form der Selbstreflexion. Mönche in Klöstern schrieben ihre inneren Kämpfe und Gebete nieder. Mystikerinnen wie Hildegard von Bingen hielten Visionen fest, während Künstler und Philosophen Tagebücher als Denkraum nutzten.

​

Warum ist Journaling heute wieder so präsent? Unsere Welt ist laut, schnell und oft überwältigend. Wir sind permanent online, aber selten wirklich mit uns selbst verbunden. In diesem Chaos wird das Schreiben zu einem Anker – einer stillen Insel, auf der wir uns selbst begegnen können.

​

Doch Journaling ist mehr als nur Worte auf Papier. Es ist eine Praxis, die unser Denken formt, unsere Emotionen klärt und unsere Wahrnehmung vertieft. Und es zeigt, dass Worte nicht nur Gedanken abbilden – sie haben Macht. Sie können uns heilen, befreien oder blockieren. Genau darüber sprechen wir an diesem Kurs.

Wortwechsel

Worte haben Macht – manchmal sogar auf unseren Körper. Warum lösen manche Worte, wie „Zitrone“, sofort spürbare Reaktionen in uns aus? Und wie können wir diese Erkenntnis für achtsames Schreiben nutzen?

Worte sind mehr als nur Symbole – sie tragen Bedeutungen, Emotionen und sogar körperliche Reaktionen in sich. Wenn wir das Wort "Zitrone“ hören, ruft unser Gehirn automatisch Erinnerungen an den sauren Geschmack ab. Das führt dazu, dass unser Mund Speichel produziert – eine unbewusste körperliche Reaktion.

​

Diese Erkenntnis können wir für achtsames Schreiben nutzen, indem wir uns bewusst machen, welche Worte wir wählen. Manche Worte erzeugen Weite, Leichtigkeit und Kraft – andere können uns oder andere begrenzen und schwächen. Journaling hilft uns, ein feines Gespür für Sprache zu entwickeln und zu erkennen, welche Worte für uns besonders wirkungsvoll sind.

​

Journaling ist heute ein grosser Trend, aber das bewusste Schreiben gibt es seit Jahrhunderten. Welche historischen Wurzeln hat Journaling?

Ja, das bewusste Schreiben hat eine lange Tradition. Schon in der Antike führten Philosophen wie Marcus Aurelius persönliche Aufzeichnungen über ihre Gedanken und Einsichten – sein berühmtes Werk Selbstbetrachtungen ist im Grunde eine Form des Journalings. Auch in der christlichen Mystik spielte das Schreiben eine grosse Rolle. Hildegard von Bingen, die Benediktinerin und Universalgelehrte, schrieb ihre Visionen und Gedanken nieder. Sie betrachtete Worte als Ausdruck göttlicher Schöpfungskraft und erkannte die Verbindung zwischen Sprache, Heilung und innerem Wachstum. Mönche in Klöstern führten zudem meditative Schreibpraktiken – sie kopierten nicht nur Texte, sondern hielten auch eigene Reflexionen und Gebete fest. In der östlichen Tradition gibt es ebenfalls Parallelen, etwa in den Zen-Praktiken, wo das Schreiben als Mittel der Selbstbeobachtung genutzt wurde.

 

Das zeigt: Journaling ist keine moderne Modeerscheinung, sondern eine jahrhundertealte Praxis der Selbstreflexion und spirituellen Entwicklung.

​

Meditation und Stille spielen in deinem Kurs eine Rolle. Wie beeinflusst Stille die Qualität unserer Gedanken und Worte beim Schreiben?

Gibt es eine besondere Technik, um den inneren Zugang zu erleichtern?

Stille ist essenziell für achtsames Schreiben. Im Alltag sind wir oft von Reizen überflutet, und unsere Gedanken sind sprunghaft. In der Stille geschieht etwas Besonderes: Unsere Aufmerksamkeit richtet sich nach innen, und wir hören feiner, was wirklich in uns vorgeht.

 

Worte können in einem Journaling-Prozess besonders kraftvoll oder heilsam sein? Gibt es Worte, die eher blockieren?

Ja, Worte haben Energie. Manche Worte öffnen und stärken, während andere eher begrenzen. So haben etwa Worte wie «Ich bin dankbar für….»  eine öffnende und positive Wirkung. Im Gegensatz dazu etwa «Ich muss…. Ich sollte…»

​

Tatsächlich, das fühlt sich ganz anders an. Wenn ich nun also mit mit Journaling beginnen möchte aber nicht weiss wie. Welche erste Übung oder welche einfachen Impulse empfiehlst du, um in den Fluss zu kommen und eine tiefere Verbindung zu sich selbst herzustellen?

​

Ein sanfter Einstieg ist die „3-Minuten-Schreibmeditation“:

Setze dich bequem hin und atme ein paar Mal tief durch.

Schliesse die Augen und frage dich: Was bewegt mich gerade? Was möchte sich ausdrücken? Schreibe drei Minuten ohne Unterbrechung, ohne nachzudenken oder den Stift abzusetzen.

​

Diese Übung nimmt den Druck, „richtig“ schreiben zu müssen, und bringt dich direkt in Kontakt mit deinen inneren Gedanken.

​

An wen richtet sich der Kurs?

Der Kurs richtet sich an alle, die mehr Achtsamkeit in ihrem Leben integrieren möchten – ganz gleich, ob du bereits Erfahrungen mit Meditation, Yoga oder Journaling gemacht hast oder ob du zum ersten Mal in diese Praktiken eintauchst.

​

Besonders geeignet ist der Kurs für Menschen, die nach einer Möglichkeit suchen, ihre Gedanken zu ordnen, emotionale Blockaden zu lösen oder einfach mehr innere Klarheit zu finden.

​

Der Kurs ist offen für alle Altersgruppen, die bereit sind, sich auf die Reise der Selbstentdeckung und Heilung durch Worte und Stille zu begeben.

St. Gallen

Im Grund 6

9012 St. Gallen

​

​

alexandra.grueter@gmx.ch

079 814 72 60

​

 

​

  • Instagram

Niederteufen

Rütiholzstrasse 15

9052 Niederteufen

​

 

​

Danke für die Nachricht!

Grüne Kulisse

Impressum     Datenschutz     AGB

©2024 alexandra grüter-axthammer

bottom of page